Fassungslos stehe ich am Grab von Alfons Holmer. Die Beerdigung war schon vor ein paar Tagen. Ein Blumenmeer und ein frisch aufgeschüttetes Grab zeigen gnadenlos, wie vergänglich das Leben ist. Ein Herzinfarkt nach dem Fußball- Lehrer- Sport riss Fons am 27.10.2011 abrupt aus dem Leben. Insgeheim wünscht sich jeder, wenn es schon sein muss, einen schnellen Abgang ohne langes Leiden, aber bitte doch nicht mit 58 Jahren, wenn man mittendrin im Leben steht. Fons war einer der beliebtesten Menschen, die ich kenne. Vielseitig wie kein zweiter nahm er in allen Lebensbereichen jede Herausforderung an. Vor allem aber vermittelte er sein Wissen und viele seiner Schüler profitieren heute noch von der menschlichen Art, wie Fons sie förderte und forderte. "Und was meinst du dazu?" frage Fons oft auch seine Schüler und stellte sich damit auf ihre Stufe, ließ sie die Schüler- Lehrer- Abhängigkeit kurz vergessen und spornte sie zur Kreativität an. Die Schüler würdigten dies beim Gedenkgottesdienst des Comenius-Gymnasiums in der Martinskirche. Sie beschrieben ihn sehr gut und jeder, der an dieser Messe teilnahm, wischte sich so manche Träne aus den Augen. Die Einschläge werden immer kürzer. Mit Fons verstarb einer der Mitbegründer des "Hunds-Stammtisches". Es waren die ersten Schüler, die anno 1970 einen Stammtisch bei der "Else", wie sie liebevoll genannt wurde, gründeten und somit viel zur heutigen Beliebtheit dieses Lokals beitrugen. Nach Völtl Fritz ("Fred"), Polkehn Peter ("Buuud") ist Holmer Alfons ("Fons") schon der dritte, der uns verlassen hat. Vielleicht treffen sie sich mit meiner Mutter Else in einem anderen Leben und gründen einen neuen Stammtisch. Schön wäre es, wenn es so etwas wirklich gäbe. Ich verneige mich vor einem außergewöhnlichen Menschen und bin dankbar ihn gekannt zu haben.
Machs gut, Fons
Dein Stammwirt,
Otto