Traurige Nachricht; am Donnerstag, den 13.10.2022 verstarb mein Schwager Franz Mitterwallner im
82. Lebensjahr.
Er ist friedlich eingeschlafen, nachdem ihn seine Tochter Gisela am Nachmittag und Edith am Tag zuvor noch im Krankenhaus besucht hatten.
Zuvor lag er mit Corona Virus im Zimmer und durfte kaum besucht werden.
Leider hatte sich in dieser Zeit auch Edith mit Corona angesteckt.
Franz musste seit vielen Jahren dreimal die Woche in die Dialyse, hatte zu niederen Blutdruck, ein viel zu schwaches Herz und konnte in der letzten Zeit kaum mehr den Weg in die oberen Stockwerke im Wohnhaus bewältigen.
Dass er es überhaupt so lange geschafft hatte, verdankt er seinem Willen und vor allem aber Edith, die ihn immer wieder unterstützt hat.
Die letzten Monate verschlechterte sich sein Zustand immer mehr und er konnte kaum mehr gehen.
Er wäre nach seiner bevorstehenden Entlassung aus dem Krankenhaus wieder in sein Domizil zuhause eingezogen. Edith hatte schon alles organisiert.
Der Pflegedienst sollte kommen, um zusätzlich für Entlastung zu sorgen.
Altwerden ist nichts für Feiglinge; ein wahrer Spruch.
Ich kenne Franz noch aus seiner aktiven Zeit.
Er war kein Sportler, aber ein "Bummerl" mit einer unbändigen Kraft und Energie. Ein Familienmensch und darum gehörte fast der gesamte Tatendrang dem Wohl von Edith, Gisela, Franzi und Alexander.
Auch wenn er oft mit dem Kopf durch die Wand wollte und seine Ungeduld kaum zähmen konnte, bewegte er durch seine Beharrlichkeit und Sturheit so viel, dass alle sich gern erinnern, welche Oasen er geschaffen hat. Jetzt profitieren sogar die Enkelkinder davon.
Früher wusste Franz immer die besten Plätze.
Mitte der sechziger Jahre zeigte er Edith schon den Hackerweiher.
Da konnte noch kein Mensch wissen, dass dieser später ein Erholungsgebiet für alle wird.
An der Donau und an der Isar kannte Franz Buchten, die nur mit dem Boot erreichbar waren.
Er war abenteuerlustig, hyperaktiv, wenn es etwas Neues zu erforschen gab und konnte sich in allem helfen. Er hatte den Blick für das Schöne und so kam er selten mit leeren Händen von den Autoausflügen mit Edith zurück.
Dementsprechend liebevoll richtete er seine "Baustellen" her, denn es gab immer etwas zu verbessern.
Akribisch, ohne Rücksicht auf sich und seine Helfer werkelte er solange, bis alles ins Detail stimmte.
Erst dann war er zufrieden und... schon konnte das nächste Projekt in Angriff genommen werden.
Ein Schlaganfall vor 15 Jahren warf ihn zurück und raubte ihm seine Energie.
Von heute auf morgen verlor er seinen Tatendrang.
Jetzt lag es vor allem an Edith, den "Betrieb" am Laufen zu halten.
Erst seine Enkelkinder und natürlich die vielen Ausflüge mit Edith brachten ihm wieder mehr Lebensfreude. Er wurde wieder aktiver und lebte auf, wenn die Familie um ihn herum war.
Die gesundheitlichen Baustellen waren aber kaum zu reparieren, es entstand eine Endlos Baustelle, sehr zum Verdruss von Franz. Hatte er doch für alle Hürden immer eine Lösung gefunden. Jetzt musste er immer mehr tatenlos zusehen, wie sein Körper rebellierte und ihn ein ums andere Mal bestreikte.
Es ging ihm nicht um seine körperliche Schwäche, im Krankenhaus erkundigte er sich bei jedem Besuch sofort nach Edith. Er wollte wissen, wie es ihr alleine zu Hause erging.
Da hatte er Angst um ihre Gesundheit.
"Ein rauer Kern mit ganz weicher Schale, das warst du, lieber Franz!"
In lieber Erinnerung und grüß die Else
dein Schwager Otto