Erinnerungen an Herrn Gerhard Hellmich
Heute möchte ich an Herrn Gerhard Hellmich erinnern, der am 10.01.2020 völlig überraschend trotz bester geistiger und körperlicher Gesundheit im 90. Lebensjahr verstorben ist.
Seit Jahren schaute er mit seiner Frau Gisela bei mir vorbei.
Gisela hat mich gleich in ihr Herz geschlossen. Bei Herrn Hellmich dauerte es ein bisschen.
Er wirkte etwas distanzierter, doch von mal zu mal wurde er lockerer und irgendwann duzten wir uns.
Dies durfte ich als großes Zugeständnis für mich sehen, vor allem deshalb, weil Herr Hellmich das "Du" in seinem Sprachgebrauch nur in der Familie verwendete, selten außerhalb, wie mir seine Tochter Elke einmal erzählte.
Wir freuten uns, wenn wir uns sahen; alle drei, das spürt man.
Händchen haltend kamen sie und Händchen haltend gingen sie.
Es lag eine Harmonie, eine Verliebtheit und gegenseitige Rücksichtnahme zueinander, die nichts erschüttern kann, außer des abrupten Abschieds, den man nicht steuern kann und von dem keiner weiß, wann er kommt, nicht einmal ein Schiffs planer wie Herr Hellmich.
Der Tod kommt und lässt sich nicht steuern, leider.
Ich fühle und trauere mit Gisela und ihrer Familie um Gerhard, dem ich von Herzen diese Zeilen widme
mit einem Ausschnitt aus einem Gedicht von Mascha Kaleko (Memento)
...den eigenen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der anderen muss man leben.
In stetiger Erinnerung an einen besonderen M e n s ch en
Otto Schober im Januar 2020